Zu den liebsten Haushaltshelfern der Deutschen zählen Trockner. Doch welche Auswirkungen können die Geräte auf unsere Gesundheit haben? Und wie sehr helfen sie bei einem Ungezieferbefall? Das und viel mehr verraten wir Ihnen in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Die gute Nachricht vorab: Bei richtiger Handhabung und Aufstellung stellt ein Trockner kein Gesundheitsrisiko dar. Allerdings gibt es abhängig von der Bauweise einige Dinge zu beachten.
Ein Trockner mit Wärme Pumpe ist so konzipiert, dass warme Luft im Gerät verbleibt und mithilfe eines Kühlmittels heruntergekühlt wird. Zum Einsatz kommen hierbei meistens Tetrafluorethan oder Propan – wobei letzteres deutlich weniger schädlich für die Umwelt und somit auch für ihre Gesundheit ist.
Trotz der geringen Menge an Kühlmittel (in der Regel maximal 150 Gramm) empfehlen Hersteller, Wärmepumpentrockner nur in ausreichend großen Räumen aufzustellen. Als Richtlinie empfehlen Bosch und Siemens beispielsweise 1 Kubikmeter/ 8 Gramm Propan. Daraus ergibt sich eine minimale Raumgröße von 19 Kubikmeter. Um zu errechnen, ob Ihr Raum groß genug ist, rechnen Sie Länge x Breite x Höhe des Raumes
Beispiel:
3 x 3 x 2,4 = 21,6 Kubikmeter -> in Ordnung
3 x 2 x 2,4 = 14,4 Kubikmeter -> Raum zu klein
Bei Ablufttrocknern kann sich aus ihrer Funktionsweise im Falle von falscher Nutzung ein Problem ergeben: Wenn die Abluft nicht ordnungsgemäß nach außen abgeleitet wird, kann sich Schimmel im Aufstellraum des Trockners bilden.
Auch hier kann Schimmel zum Problem werden, wenn Sie den Kondenswasserbehälter nicht regelmäßig leeren. Zudem sollte die Tür des Trockners nach der Nutzung offenbleiben, damit die Feuchtigkeit verdunsten kann.
Immer wieder hört man, dass Trockner als Mittel gegen Ungeziefer und zur Schädlingsbekämpfung im Haushalt eingesetzt werden können. Ammenmärchen oder tatsächlich eine sinnvolle Möglichkeit?
Übermäßige Kälte und Hitze mag Ungeziefer gar nicht – daher ist der Trockner ein effizientes Mittel beim Kampf gegen unerwünschte Besucher.
Trotzdem ist der Trockner kein Allheilmittel und nicht bei allen Schädlingen empfehlenswert.
Im Folgenden gehen wir auf die häufigsten Probleme ein und verraten, wie Sie bei der Bekämpfung vorgehen sollten.
Schädling | Trockner sinnvoll? |
Krätze / Krätzmilbe | ? |
(Kopf) Läuse | ✅ |
Flöhe | ✅ |
(Kleider-)Motten | ✅ |
Milben | ✅ |
Bettwanzen | ✅ |
Bakterien | ❌ |
Schimmel | ❌ |
Bei Krätze handelt es sich um Hautkrankheit, die durch die Grab- bzw. Krätzemilbe verursacht wird. Die Erreger werden oft auf mangelnde Hygiene zurückgeführt, was aber wie bei Läusen falsch ist.
Denn: Sie fühlen sich überall dort wohl, wo viele Menschen sind. Daher sind sie vor allem in Krankenhäusern, Schulen, Kindergärten sowie Altenheimen ein echtes Problem.
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gibt in seinem Merkblatt zum Umgang mit Krätze die Empfehlung, dass Betroffene sämtliche Wäsche bei 60 °C waschen sollen. Anschließend soll das Ganze in den Trockner bei über 50 °C für mindestens 10 Minuten.
? Waschen bei 60 Grad
? Trockner: Bei über 50 Grad mindestens 10 Minuten
Die bekanntesten Vertreter der Läuse-Gattung sind die Kopfläuse. Ähnlich wie Grab- und Krätzemilben bevorzugen sie Orte mit vielen Menschen. Der Grund hierfür ist einfach: ohne den menschlichen Kopf haben sie nur eine begrenzte Lebensdauer. Sobald sie einige Stunden keine Nahrung bekommen haben, werden sie kraftlos und unbeweglich. Das bedeutet auch, dass sie nicht herumkrabbeln auf der Suche nach einem neuen Opfer. Spätestens nach drei Tagen sterben sie ganz.
Kann der Trockner beim Kampf gegen Läuse helfen? Ähnlich wie bei der Krätze wird immer wieder empfohlen, Kleidung, Bettwäsche, Handtücher etc. bei 60 °C zu waschen und sie anschließend bei über 50 °C für mindestens 10 Minuten in den Trockner zu geben.
Doch Experten gehen davon aus, dass dies heute unnötig ist, da Läuse ohne ihren Wirt ohnehin nicht lebensfähig sind. Interessant in diesem Zusammenhang sind Studien zum Auftreten von Kopfläusen außerhalb ihres gewohnten Lebensraums.
– es wurden 1.000 Mützen von Betroffenen untersucht: keine Laus gefunden
– ebenfalls der Staub von 118 Klassenzimmern von Kindern mit Läusen: keine Läuse oder Nissen
– 48 Kopfkissen: zwei Nissen
Wenn Sie sich allerdings wohler dabei fühlen, die Wäsche in den Trockner zu geben, tun Sie das unbedingt.
? Waschen bei 60 Grad
? Trockner: Bei über 50 Grad mindestens 10 Minuten
Haben die geliebten Vierbeiner ungewollte Mitbewohner, hilft der Trockner hingegen sehr gut. Experten zufolge soll die Wäsche für 1 Stunde bei 60 °C in den Trockner, damit alle Arten sterben.
? Trockner: 1 Stunde bei >60 Grad
Diese lästigen Biester mögen es weder besonders kalt noch warm. Daher ist das Trocknen der Wäsche bei mindestens 50 °C eine sehr gute Möglichkeit, um die Eier von Kleidermotten so stark zu schädigen, dass der Nachwuchs nicht mehr schlüpfen kann.
? Trockner: 1 Stunde bei >50 Grad
Menschen mit einer Hausstaubmilbenallergie wird immer wieder empfohlen, den Kontakt mit Allergenen so gering wie möglich zu halten. Um festzustellen, wie hoch die Belastung in den eigenen vier Wänden ist, gibt es in Apotheken spezielle Tests, mit denen die Menge der Allergene im Staub bestimmt wird. Nach Empfehlung von Ärzten soll die Allergen Konzentration möglichst unter 10 mg/ Gramm Staub liegen, um akute Symptome zu verhindern. Doch wie gelingt das insbesondere mit einem Trockner?
– Die Luftfeuchtigkeit sollte so gering wie möglich sein. Daher ist ein Wärmepumpentrockner deutlich hilfreicher für Menschen mit einer Hausstaubmilbenallergie als ein Abluft- oder Kondenstrockner.
– Kuscheltiere, Kleidung o. ä. sollte nach dem 60 °C Waschgang anschließend noch für zwei Stunden in den Trockner bei 60 – 80 º C.
– Manche Modelle verfügen über eine Hygiene-Funktion, die nach Angaben der Hersteller zum Abtöten von Milben geeignet sein soll.
? Waschen bei 60 Grad
? Trockner: Bei 60 – 80 Grad ca. 2 Stunden
Neben Souvenirs bringen Reisende oftmals auch unerwünschte blinde Passagiere aus dem Urlaub zurück. Bettwanzen lassen sich aber ganz einfach entfernen, indem die Kleidung, Handtücher etc. direkt vom Koffer in die Waschmaschine und dort zunächst mindestens für 30 Minuten bei 60 °C gewaschen werden. Im Anschluss kommt die Waschladung am besten in den Trockner und verbleibt dort noch mal für 30 Minuten bei 40° C bis 45 °C.
? Waschen bei 60 Grad
? Trockner: Bei 40 – 45 Grad ca. 30 Minuten
Wie wir bereits in unserem Ratgeber über die Wartung von Trocknern verraten haben, sind selten gereinigte Trockner ein perfekter Nährboden für Bakterien. Diese bringen nicht nur einen muffigen Geruch mit sich, sondern erhöhen auch das Risiko für Erkrankungen. Doch was, wenn der Trockner sauber ist – die Kleidung aber voller Keime?
In diesem Fall sollte die Wäsche zunächst mit einem Hygienespüler gewaschen werden. Anschließend (um auf Nummer sicherzugehen) wandert die Waschladung weiter in den Trockner. Leider sind Bakterien sehr Temperaturresistenz. Das bedeutet das die Wäsche mindestens bei 70, besser sogar 90 °C getrocknet werden muss, um Bakterien abzutöten.
Schimmelpilze lieben es feucht und dunkel. Kein Wunder, dass sie auch häufig auf Kleidung und Bettwäsche anzufinden sind. Ein Haufen nasser Wäsche, der im Korb darauf wartet, in den Trockner gegeben zu werden ist beispielsweise ein idealer Nährboden für Schimmel. Aber auch vergessene Bade- oder Sportbekleidung ist ein Paradies für solche Pilze.
Doch keine Sorge, die Kleidung muss bei einem Schimmelbefall nicht weggeworfen werden. Waschen Sie die Wäsche zunächst bei mindestens 60 °C und geben Sie sie anschließend bei einer ähnlichen Temperatur in den Trockner.
Hinweis: Sollten die Wäsche danach noch etwas muffig riechen, hilft Backpulver. Geben Sie das Hausmittel auf den trockenen Stoff, lassen Sie das ganze für etwa 12 Stunden einwirken und hängen Sie die Wäsche danach für mindestens einen Tag an der frischen Luft auf.
Tierhaare sind aufgrund der winzig kleinen Widerhaken gar nicht so einfach von Wäsche zu entfernen. Doch Flusenkugeln oder Trockner Tücher helfen dabei, dem Pelz an den Kragen zu gehen.
Tipp: Effizient ist es auch die ungewaschene Kleidung in den Trockner zu geben. Dadurch haften die Haare weniger an und werden in den Filter geblasen. Wenn der anschließend gereinigt wird, haben Sie das Problem “Tierhaare” ohne großen Aufwand gelöst.
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