Die Wäsche ist fertig gewaschen, sie muss nur noch zum Trocknen aufgehängt werden. Im Sommer in Garten oder auf dem Balkon kein Problem, doch wohin mit der Wäsche, wenn es draußen nass und kalt ist?
Ein Wäschetrockner ist hier meist die Lösung des Problems. Sehr beliebt sind die sogenannten Kondensationstrockner. Aber was genau ist ein Kondensationstrockner und was kann er im Detail?
Inhaltsverzeichnis
Der Kondensationstrockner arbeitet mit einem völlig anderen System, als der klassische Ablufttrockner. Wie der Name es schon vermuten lässt, wird in einem Kondensationstrockner die Feuchtigkeit der Wäsche nicht durch einen Schlauch abgeleitet, sondern sie wird kondensiert.
Ein Kondensationstrockner oder kurz Kondenstrockner nimmt vereinfacht erklärt die Feuchtigkeit der Wäsche auf und verwandelt sie in flüssiges Wasser. Dieses Wasser wird dann in ein Fach im Inneren des Trockners geleitet.
Der Kondensationstrockner arbeitet mit einem geschlossenen System. Die kalte Luft im System wird erhitzt. In der Regel durch Heizstäbe, manchmal jedoch auch durch eine andere Wärmequelle. Die warme Luft nimmt nun die Feuchtigkeit der Wäsche auf. Ist die warme Luft mit ausreichend Feuchtigkeit angereichert, wird sie in den Kondensator abgeleitet. Der Kondensator kühlt die Luft wieder ab und das entstehende Kondensationswasser in den Sammelbehälter geleitet. Die nun abgekühlte Luft wird wieder in den Kreislauf eingeleitet, erwärmt und nimmt weitere Feuchtigkeit der Wäsche auf.
Dieser Vorgang wird während der Trocknungszeit mehrfach wiederholt. Sensoren im Inneren messen durchgehend den Feuchtigkeitsgehalt der Wäsche und regulieren so die Anzahl der Trocknungsvorgänge. Ist die Wäsche trocken, stoppen die Sensoren moderner, hochwertiger Geräte den Trocknungsvorgang, auch wenn die gewählte Trocknungszeit noch nicht abgelaufen ist. Sie sparen somit viel Energie ein.
Der größte Vorteil eines Kondensationstrockners ist, dass er im Gegensatz zum Ablufttrockner ohne Abluftschlauch auskommt. Er kann somit auch in Räumen ohne Fenster oder eine andere Möglichkeit, die Abluft abzuleiten, verwendet werden.
Eine Möglichkeit zu lüften, ist allerdings auch bei den Kondenstrocknern empfehlenswert, da sich die Raumluft ebenfalls erwärmt.
Ein weiterer Vorteil ist die eben schon erwähnte Energie-Einsparung, da Sensoren bei den neuen Modellen die Trocknung unterbrechen, beziehungsweise abschalten und die schon trockne Wäsche nicht einfach weiter getrocknet wird.
Der einzige Nachteil im Zusammenhang mit einem Kondensationstrockner ist, dass der Wasserbehälter regelmäßig von Hand geleert werden muss. Sind allerdings entsprechende Anschlüsse in den Räumen vorhanden, können viele Modelle der Kondensationstrockner auch über einen Abwasserschlauch betrieben werden.
Vorteile
✅ Kein Abluftschlauch notwendig
✅ Betrieb in nahezu jedem Raum möglich
✅ Sparsamerer Betrieb neuer Geräte durch Sensoren, die den Trocknungsvorgang überwachen
Nachteile
❌ Wasserbehälter muss regelmäßig entleert werden
❌ Abgabe von Wärme an die Raumluft
Da bei einem Kondenstrockner immer wieder kühle Luft erwärmt, abgekühlt und erwärmt wird, verbrauchen sie relativ viel Strom. Je nach Fassungsvermögen, Hersteller, Preis und Nutzung kann der jährliche Verbrauch zwischen knapp 200 und über 600 Kilowattstunden liegen.
Die meisten Kondenstrockner haben einen ungefähren Gebrauch von 3,5 bis 4 Kilowatt die Stunde. Nimmt man einen Wert von 0,25 Cent pro Kilowattstunde Strom, erhält man einen Betrag von ungefähr 0,90 Cent pro Trocknungsvorgang. Eine Familie mit Kindern muss circa 4 Ladungen Wäsche pro Woche trocknen. Nehmen wir die gleichen 0,25 Cent für die Rechnung, erhält man einen Betrag von circa 150 Euro jährlich, mit der ein Kondensationstrockner in der Haushaltskasse zu Buche schlägt.
Ein Kondensationstrockner verbraucht in der Regel 3,4 bis 4 kW/h. Das Entspricht bei einem Strompreis von 0,30€ pro Kilowattstunde bei einem durchschnittlichen Haushalt mit 4 Trocknungsladungen pro Woche.
Bei der Auswahl des Fassungsvermögens eines Kondensationstrockners kommt es in der Regel auf die Haushaltsgröße an. Singlehaushalte benötigen meist keinen Trockner, der ein Fassungsvermögen von 10 Kilo hat. Sie können getrost auf Geräte unter 7 Kilo zurückgreifen. Bei Familien mit Kindern dagegen haben sich Waschmaschinen und Trockner ab einem Fassungsvermögen von 7 Kilo aufwärts bestens bewährt. Bedenken Sie jedoch auch, dass ein großes Fassungsvermögen automatisch höhere Stromkosten nach sich zieht, da eine große Menge Wäsche entsprechend länger braucht, um zu trocknen.
➡ Singlehaushalte: < 7 kg Fassungsvermögen
➡ Familien: > 7 kg Fassungsvermögen
Füllmenge/Beladungskapazität/Fassungsvermögen ➡ | 6 kg | 7 kg | 8kg | 9kg |
Anzahl Personen im Haushalt ⬇ | ||||
1 Person | ✅ | ❌ | ❌ | ❌ |
2 Personen | ✅ | ✅ | ❌ | ❌ |
3 Personen | ❌ | ✅ | ✅ | ❌ |
4 Personen | ❌ | ❌ | ✅ | ✅ |
4+ Personen | ❌ | ❌ | ❌ | ✅ |
Die Garantie der Geräte ist von Hersteller zu Hersteller verschieden. In der Regel liegt sie bei 2 Jahren, in der Probleme oder Reparaturen vom Hersteller kostenfrei übernommen werden. Reparaturen außerhalb der Garantiezeit können von jedem Fachbetrieb übernommen werden, sind wie bei Waschmaschinen allerdings nicht immer ganz billig. Hier muss abgewägt werden, ob sich eine Reparatur noch lohnt, oder ob nicht lieber gleich ein neues Gerät angeschafft wird.
Es gibt bei den Kondenstrocknern sogenannte Toplader und Frontlader. Bei einem Toplader befindet sich der Zugang zur Trommel oben auf dem Gerät. Der Deckel wird hochgeklappt und die Wäsche von oben in das Gerät gelegt. Sie eignen sich sehr gut für Personen, die nicht ständig in die Hocke gehen möchten oder ältere Personen, denen es schwerfällt sich vor das Gerät zu hocken. Toplader haben den Vorteil, dass es hier sehr schmale Geräte gibt, die sich für sehr kleine Räume eignen. Kleiner Nachteil: Toplader sind in der Regel in der Anschaffung etwas teurer.
Der Frontlader dagegen ähnelt einer klassischen Waschmaschine. Der Zugang zur Trommel liegt an der Front des Gerätes. Hier öffnen und befüllen Sie das Gerät genau wie bei einer Waschmaschine. Der Frontlader verfügt auch häufig über ein höheres Fassungsvermögen als der schmalere Toplader.
Es gibt unterschiedliche Hersteller von Kondenstrocknern. Zu den Marken-Herstellern und den beliebtesten Herstellern zählen Top-Namen wie Miele, AEG, Siemens, Bosch und Bauknecht. Aber auch Beko, Gorenje, Bomann oder Indesit sind beliebte Marken in der unteren Preisklasse.
Comfee, Beko, Indesit und Co. führen zwar Geräte, die etwas preisgünstiger sind als die der Top-Hersteller, das macht sie aber nicht unbedingt schlechter. Im Gegenteil, manch eines der günstigeren Geräte schneidet bei den Kundenbewertungen besser ab, als die Geräte der Top-Hersteller.
Da Kondenstrockner ohne Abluftschlauch auskommen, haben sie praktisch nur zwei Anschlüsse: einen Stromanschluss und gegebenenfalls einen Anschluss für einen Abwasserschlauch, wenn das Kondenswasser nicht im Behälter gesammelt, sondern direkt ins Abwasser geleitet werden soll. Einen entsprechenden Verteiler für den Siphon kann man im Internet oder in Fachbetrieben vor Ort relativ günstig erstehen.
➡ Ein Stromanschluss
➡ Ggf. ein Abwasserablauf
Bei der Kaufentscheidung für einen Kondenstrockner spielt natürlich auch die Lautstärke des Gerätes eine Rolle. Im Durchschnitt haben die Trockner, abhängig vom Hersteller, einen Schallpegel von ca. 65 Dezibel. Dieser Schallpegel entspricht einer normalen Unterhaltung und wird von uns nicht als allzu laut empfunden. Es gibt allerdings auch Trockner, die zwischen 70 und 80 Dezibel liegen.
Fast jeder Hersteller bietet heutzutage neben den normal laut laufenden Kondenstrocknern auch leise Geräte an. Ein Dezibel-Vergleich, also ein Vergleich der Schallemissionswerte in der Produktbeschreibung lohnt sich hier auf jeden Fall.
In verschiedenen Tests und Vergleichen konnten AEG, Bosch und der Hersteller Siemens mit besonders leisen Geräten punkten.
Besonders leise Kondensationstrockner:
Auch bei den sparsamsten Kondenstrocknern konnten Bosch, AEG und Siemens bei Tests punkten. Mit auf der Liste ist allerdings auch noch ein Trockner der Firma Beko, der bei den Tests ebenfalls gut abgeschnitten hat.
Wie bei den Schallemissionswerten lohnt sich der direkte Vergleich vor dem Kauf beim Stromverbrauch, denn dies kann Ihnen sehr viel Geld sparen.
Die sparsamsten Kondenstrockner:
Wie lange eine Ladung Wäsche trocknen muss, hängt von der Restfeuchte nach dem Schleudern und dem eingestellten Programm ab. Restlos trocken ist die Wäsche meist nach circa 95 Minuten. Möchten Sie die Wäsche sofort tragen, müssen Sie circa 85 Minuten einplanen. Schranktrocken dauert in etwa 75 Minuten, Bügeltrocken 60 Minuten.
Allgemein kann man von einer ungefähren Dauer der gängigen Trocknungsprogramme ausgehen:
Programm | Dauer |
Restlos trocken / Schranktrocken + | ca. 95 Minuten |
Schranktrocken | ca. 75 Minuten |
Bügeltrocken / Bügelfeucht | ca. 60 Minuten |
Daneben gibt es noch verschiedene andere Trocknungszeiten, die vom jeweiligen Modell des Trockners abhängig sind.
In der Bedienungsanleitung sind in der Regel alle Zeiten genau aufgelistet.
Das Abwasser des Kondenstrockner wird zunächst in einem Behälter gesammelt. Dieser muss regelmäßig per Hand geleert werden. Viele Geräte zeigen Ihnen an, wann der Behälter voll und es an der Zeit ist, ihn zu leeren.
Wie oft der Behälter geleert werden muss, kann man pauschal nicht so beantworten. Es hängt von der Nutzung ab. Benutzen Sie ihren Kondenstrockner sehr oft, müssen Sie auch öfter den Behälter leeren, als jemand, der das Gerät nur sehr selten benutzt.
Ein Kondenstrockner kann allerdings auch direkt ans Abwasser angeschlossen werden. Das ist zwar Kostenaufwendiger, allerdings auch wesentlich bequemer.
Eine Vielzahl an Modellen der heutigen Kondensationstrockner verfügen über spezielle Funktionen. So ist es möglich, den Trockner mit dem Smartphone zu verbinden. Apps steuern das Gerät und schalten es nach Belieben ein und aus. Neben WLAN und App gibt es noch eine Auffrischungsfunktion, die Ihrer Wäsche schnell neue Frische verleiht und eine Dampffunktion, die das Bügeln so gut wie unnötig macht.
Vorreiter in Spezialfunktionen sind hier ebenfalls AEG, Miele, Beko, Bauknecht und Samsung.
Kondenstrockner und Wärmepumpentrockner sind sich sehr ähnlich. Beide arbeiten nach dem Prinzip der Kondensationstrocknung.
Die Wärmepumpentechnik ist jedoch moderner und merklich effizienter im Stromverbrauch.
Das Funktionsprinzip ist ähnlich. Jedoch wird bei einem Ablufttrockner die warme Abluft über einen Abluftschlauch nach Außen befördert. Bei einem Kondenstrockner verbleibt die Luft im Gerät und wird wieder abgekühlt, wodurch die Feuchtigkeit aus der Wäsche kondensiert und in einem Auffangbehälter (Kondensatbehälter) gesammelt wird.
Der Kondenstrockner ist mit nasser Wäsche befüllt. Er saugt kühle Außenluft an und erhitzt diese. Die erhitzte Luft wird nun durch die Wäsche geblasen und nimmt Feuchtigkeit auf. Im Anschluss wird die warme, feuchte Luft noch im Gerät wieder abgekühlt.
Dadurch kondensiert die Feuchtigkeit und wird in einem Auffangbehälter gesammelt.
Ein Kondenstrockner ist nicht besonders sparsam. Je nach Modell und Fassungsvermögen kann ein Trocknungsgang bis zu 4 kW/h Strom verbrauchen. Zum Vergleich: Ein Wärmepumpentrockner kommt mit nur 1,5 kW/h aus.
Moderne Kondenstrockner haben in der Regel einen durchschnittlichen Lautstärkepegel von 60 – 65 dB (Dezibel). Das entspricht ungefähr der Lautstärke eines lauteren Gesprächs oder geringem Straßenverkehrs.
Lautere Geräte weisen einen Lärmpegel von bis zu 70 – 80 Dezibel auf. Das entspricht ungefähr der Lautstärke von Straßenverkehr mit LKW.
Ein Kondenstrockner kann fast überall im Hausinnern betrieben werden. Sofern das Gerät über einen Wasserablauf verfügt, sollte ein Standort in der Nähe eines Abflusses gewählt werden.
Eine Steckdose ist obligatorisch.
Es gibt Wäsche, die darf nicht in den Trockner – egal ob Wärmepumpentrockner, Kondenstrockner oder Ablufttrockner.
Dazu gehört: Stoppersocken (mit Gummi unter dem Socken), feine Textilien wie Seide, Wolle (außer Filzwolle) sowie sämtliche Wäsche mit Gummi oder Plastikbestandteilen.
Im Optimalfall ist das Flusensieb nach jedem Trocknungsgang zu reinigen. Je zugesetzter das Flusensieb ist, desto höher steigt auch der Energieverbrauch und die Trocknungsleistung sinkt.
Quellen u.A.: Wikipedia
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